Freitag, 31. Dezember 2010

Review: Saw 7 / Saw 3D - Vollendung (Film)

Die Zahl „sieben“ gilt in der Bibel als böse Ziffer und auch im Aberglauben hat die Sieben einen schlechten Ruf. Ob es genau deswegen sieben Saw-Filme sind, oder ob das nur Zufall ist, sei mal dahingestellt. Jedenfalls hat die Sieben im Filmtitel alles andere als eine negative Rolle.

Saw 7 (oder auch genannt: Saw 3D – Vollendung) hält seine Versprechen ins fast allen Bereichen und kann genau wie seine Vorgänger mit Brutalität, blutigen Spielen, einer verzwickten Story und mit Humor (ja, ihr habt richtig gelesen: HUMOR) punkten. Die Hauptstory der letzten Filme wird gut fortgeführt, wobei der rote Faden der Filmreihe erst gegen Ende in den letzten 5 Minuten aufgenommen wird. Dies tut dem Film aber keinen Abbruch. Umso spannender und für manche überraschender kommt das dicke Ende, dessen Szenen die Spiele (und auch manche Anmerkungen John Kramers) aller vorigen Filme in einem ganz neuen Licht darstellen. Dennoch schließen die letzten Minuten die Filmreihe würdig und vor allem vollständig ab. Keine offenen Rätsel mehr, keine fehlenden Antworten. Alles ergibt Sinn, passt schlüssig zueinander und harmoniert (wenn man das bei einem Saw-Film so sagen kann). Eine Fortsetzung wird es also nicht mehr geben, worüber ich nach diesem grandiosen Finale jedoch nicht traurig bin.

Die einzelnen Spiele selbst in diesem letzten Teil der Filmreihe haben sich in ihrer Makaberität (gibt’s überhaupt ein Substantiv von „makaber“???) noch um einiges gesteigert. Zum ersten mal findet ein Spiel in aller Öffentlichkeit statt; mitten in einer Füßgängerzone hinter einem Ladenschaufenster. Erstaunlicherweise ziehen die meisten Passanten ihr Handy, um das tödlcihe Spiel mitzufilmen (und vielelciht auf youtube zu veröffentlichen?), anstatt den 3 Spieleteilnehmern zu helfen oder die Polizei zu rufen. Unrealistisch? Ich würde sagen: NEIN! In unserer medienheischenden und sensationsgierigen Gesellschaft ist das gar nicht mal so abwegig. Ich denke da nur an die ganzen Schaulustigen, die bei einem Autounfall lieber nebendran stehen und doof glotzen, anstatt die Polizei und den Krankenwagen zu rufen. Auch der tätliche Angriff von Jugendlichen auf ältere Personen an Bushaltestellen, von denen man in letzter Zeit öfters gehört hat, sind solch ein Beispiel. Auch dort schauen die meisten Menschen lediglich interessiert und sensationslüsternd („Boah, wie geil“, „Cool, schau mal was da los ist“, … zu, anstatt einzugreifen. Darum halte ich die erste Szene des neuen Saw-Films gar nicht mal für so abwegig.

Und auch die restlichen Spiele sind – soweit ich das beurteilen kann – größtenteils ungeschnitten im Kino zu sehen gewesen. Gut, das spricht jetzt nicht gerade für die gesteigerte Brutalität, wo doch die FSK seit neustem jede Szene aus einem Film schneidet, in der ein Kind Nasenbluten hat. Dennoch waren die Spiele sehenswert und boten vor allem mir genau das, was ich sehen wollte: Menschen, die Qualen erstanden, um zu überleben.

Zum Schluss noch ein Wort über die 3D-Technik des Films. Da bekommt Saw 7 auf jedenfall Abzug. Die typischen 3D-Szenen, in denen dem zuschauer irgendetwas (bei Saw wahlweise Hautfetzen, Bluttropfen und ganze Körperteile) vermeintlich ins Gesicht fliegen, waren in Saw7 doch sehr rar. Beim restlichen Film merkte man von 3D auch nicht sehr viel. Im grunde genommen also wieder ein unnötiger 3D-Film; nicht zuletzt aufgrund der unnötig zusätzlich bezahlten 4 Euro.

Als Fazit lässt sich also sagen, dass der Film auf jedenfall sehenswert ist. Er bringt ein paar neue Geniestreiche ein und lässt Handlungen aus früheren Filmen in einem neuen Licht da stehen. Für Saw-Fans also der krönende Abschluss einer grandiosen Film-Idee … für Nicht-Saw-Fans wohl wieder nur ein billiger, ekelhafter Splatter wie viele andere auch. Aber wir Fans wissen es ja schließlich besser.

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