Samstag, 23. Februar 2013

Review: Hänsel und Gretel - Hexenjäger (Film)



Es war einmal ein kleiner Junge und ein kleines Mädchen, welche von ihren Eltern im Wald ausgesetzt wurden und sich verirrten. Als sie an ein Haus aus Lebkuchen kamen, begannen sie sofort ihre Gier nach Süßigkeiten zu stillen, bis eine Hexe aus dem Knusperhaus herauskam ...
Jeder kennt die Geschichte von Hänsel und Gretel, geschrieben von den Brüdern Grimm vor etlichen Jahren. Und stets endet das Märchen mit der Rückkehr der Kinder zu ihren Eltern und einem märchentypischen "Und wenn sie nciht gestorben sind, dann leben sie noch heute."
Doch was wäre, wenn der letzte Satz der Geschichte der Grimms anders lauten würde? ... "Und wenn sie nicht gestorben sind, dann töten sie noch heute!"
Die Antwort darauf liefert der neuste Splatter-Phantasy-Streifen aus Hollywood.


Kinostart ist kommenden Donnerstag; in diversen Kinos lief gestern bereits eine Vorpremiere des Films, sodass ich euch mal meinen Eindruck vermitteln kann.


Die Geschichte setzt etwa 20 Jahre nach dem berühmten Märchen ein. Hänsel und Gretel sind erwachsen geworden und haben es sich zu ihrer Lebensaufgabe gemacht, die Welt von Hexen, finsteren Dämonen und all dergleichen zu befreien. Mit Armbrust und Halbautomatik-Schrotflinte (und diversen anderen Gimmicks, die wohl direkt aus dem Waffenarsenal des CIA stammen könnten) ist diese Aufgabe zwar nicht gerade leicht, aber dennoch machbar. Gefährlich wird es, wenn dann der Blutmond bevorsteht, an dem sich sämtliche Hexen des Landes treffen, um ein magisches Ritual zu vollziehen. Gleichzeitig verschwinden in Augsburg jede Menge Kinder. Ob es da einen Zusammenhang gibt?


Der Film ist letztendlich nichts Ganzes, aber auch nichts Halbes.
Die Grundgeschichte ist sehr interessant und originell; und auch mit vielen kleinen Gags beschichtet, wie z.B. Hänsels Diabetes-Erkrankung, die er sich wohl zugezogen hat, las er als kleiner Junge zu viel vom Knusperhaus gefuttert hatte. Auch dass die Kinder damals von ihren Eltern nicht im Wald ausgesetzt wurden, weil es nichts zu essen gab (wie es bei den Gebrüdern Grimm heißt), sondern aus einem ganz anderen Grund, ist eine nette Wenung und Überraschung.
Dennoch werden diverse Hinweise im Film viel zu früh gestreut, sodass man recht schnell ahnt, wie sich die Story weiterentwickeln wird und welche Zusammenhänge herrschen.


Rein optisch betrachtet liefert der Film eine ganze Menge. Die Hexen sehen sehr individuell und kreativ aus. Auch die Animationen der Trolle können sich sehen lassen.
In der Kameraführung ist aber definitiv der Wurm drin. Der Film sollte eigentlich mit ausgetüftelten dynamischen Kampfchoreographien punkten, die man aber aufgrund zu vieler Nahaufnahmen und schnellen Schnitte nicht unbedingt warnimmt. Die Kamera ist oft zu nah am Kampfgeschehen dran, sodass Zweikämpfe schnell zu einem unübersichtlichen Geschmuddel werden.
Die Splatter-Effekte können sich dagegen durchaus sehen lassen, reichen aber nicht ganz an den Ekelfaktor berühmter Splatter-Filme heran.


Sonst eher selten von mir gelobt, hier aber völlig angebracht, ist das 3D. Hier fliegen einem so oft Gewehrkugeln, Holzsplitter, magische Flüche, Felsbrocken und Pfeile von einer Armbrust entgegen wie bisher in keinem 3D-Film. Ob es letztendlich nötig gewesen wäre sei mal dahin gestellt, aber immerhin hat man hier das Gefühl, für die zusätzlichen bezahlten Euros auch etwas zu bekommen.


Letztendlich ist "Hänsel und Gretel: Hexenjäger" ein durchaus netter Film, den man sich auf jedenfall anschauen kann. Das erhoffte Splatter- bzw Fantasy-Highlight ist er aber nicht. Von mit gibts deswegen 7 von 10 Punkten!




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