Sonntag, 13. Januar 2013

Review: Ralph reichts (Film)

Die Idee ist großartig, ein Videospiel-Bösewicht, dem es in seinem Spiel zu doof wird und ausbüchst.
Auch der Humor ist exzellent, vor allem wenn man Videospiel-Fan seit der alten Nintendo-Ära ist, entdeckt man jede Menge Anspielungen auf alte und neue Spiele. Ganz großartig natürlich der Mario-Bösewicht Bowser bei der "Bösewicht-Selbsthilfegruppe"...
Und auch Satans Zitat aus Devil May Cry ("Eigentlich heiße ich Satin!") - genial!
Die Story ist auch gut durchdacht und hat für Disney-Verhältnisse sogar ein recht überraschendes Ende. Find ich super.
Warum dann nur 7 Punkte?
Ganz einfach, weil man sich bei diesem Film nciht richtig entscheiden kann, ob man lachen oder weinen soll. Tolle Gags, die fast alle zünden, wechseln sich permanent mit emotionalen und traurigen Szenen ab. Disney fordert für jeden Lacher gleichzeitig auch eine Träne (was wohl der Grund ist, warum mir Dreamworks seit einigen Jahren besser gefällt), und drückt für meinen Geschmack etwas zu stark auf die Tränendrüse.
Außerdem, da Videospiele momentan medienpräsenter sind als je zuvor, Videospiele sind gerade in der Mitte der Gesellschaft angekommen und entwickeln sich gerade in die Richtung einer anspruchsvollen Kunstform, wäre
dieser Brückenschlag gerade richtig gewesen, um die ehemalige Außenseiterrolle von Videospielen und Videospielern zum Thema zu machen und ein wenig über den
Tellerrand zu blicken.

Für Videospiel-Fans ist der Film dennoch sehr lobenswert, doch Disney hätte den Film eben nutzen können, um vor allem der etwas im Leben fortgeschritteneres Generation (ich meine Eltern) zu zeigen, dass Videospiele eben nciht mehr die bösen süchtigmachenden Ungetüme sind, die ihre Kinder verdummen lassen und deren soziale Bindungsfähigkeit begrenzen ("Durch Videospiele lernt man doch keine neuen Leute kennen!" heißt es von Eltern doch oft, die noch nicht wissen, dass Videospiele im zeitalter des Internets kommunikativer denn je sind).


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen