Samstag, 15. September 2012

Review: Das Bourne Vermächtnis (Film)





Bevor ich anfange, wie wild über den Film herzuziehen, erst mal ein kleiner EInblick in die Story:
Der Film spielt zeitgleich mit dem zweiten Bourne-Film (Die Bourne-Verschwörung). Die Politik übt Druck auf die CIA aus, damit diese nach dem Bourne-Desaster sämtliche Geheimprojekte offenlegt. Eines davon ist Operation Outcome, ein Projekt änhlich wie Treadstone, dem Bourne angehörte. Outcome-Mitglieder wurden genetisch verändert, um sie zu Supersoldaten zu machen, müssen jedoch ihr lebenlang gewisse Medikamente nehmen, da sonst ihre physischen und geistigen Fähigkeiten instabil werden und zerfallen würden. Damit sich soetwas wie das Bourne-Desaster nicht noch einmal wiederholt, entscheidet sich die CIA, sämtliche "Mitglieder" von Outcome zu eliminieren.

Allein die Inhaltsangabe sagt eigentlich schon, dass nicht überall wo Bourne draufsteht auch Bourne drin ist. Angefangen bei Matt Damon, der nach 6 Jahren offenbar kine Lust mehr auf ein Comeback in der Agentenwelt hatte. Ob er den Braten wohl riechen konnte?
Stattdessen musste Jeremy Renner (eigentlich ein toller Schauspieler, den ich seit "Avengers" richtig lieb gewonnen hab) herhalten.Als Aaron Cross ist nun er es, der zwei Stunden lang vom CIA gejagt wird.

Jagen, das ist das Stichwort.
Die Bourne-Filme waren bisher eigentlich immer schöne Agenten-Thriller, viel Story, viele überraschende Wendungen, viele Intrigen und Machtspielchen.
Das Vermächtnis reduziert sich leider auf eine zweistündige Verfolgungsjagd, deren Szenen sich spätestens nach der ersten Hälfte wiederholen. 
Der Film beginnt Anfangs noch recht gut, mit beeindruckenden Kamerafahrten durchs schneebedeckte Hochgebirge und tiefe felsige Schluchten, durch die sich Cross im Sinne eines Überlebenstrainings kämpft. Leider findet dieser Kampf eine halbe STunde nach Filmbeginn immer noch statt, sodass man sich langsam fragt, ob hier vergessen wurde, den Film zusammen zu schneiden.
Hat es Cross dann endlich zurück in die Zivilisation geschafft, geht die Jagd auf ihn auch schon los (und endet erst wenige Minuten vor Filmschluss). Dabei muss sich der Supersoldat allerdings keinen High-end-Elitde-CIA-Agents stellen, sondern möbelt hier und da nur mal eben kurz den ein oder anderen Türsteher oder Wachmann auf. Genau dafür hat Cross ja seine kämpferischen Superkräfte bekommen, was?

Zwischendurch gibt es acuh immer mal wieder ein paar Verfolgungsjagden in fahrenden Vehikeln ... Auto würd ich das zumindest nicht nennen. Sogar die Jagd in den Minis im Film "The Italian Job" war besser inszeniert.
Von den intiriganten, komplexen und toll inszenierten Bourne-Filmen ist leider nur ein Action-Abklatsch übrig geblieben, der weder Tiefe noch eine interessante Story besitzt. Und Action gibts momentan genug im Kino (Verweis auf "Expendables 2"). Ein komplexer Agenten-Thriller, was die Bourne-Filme ursprünglich mal waren, hätte es da eher gebraucht als einen Billig-Bond.

Positiv anzumerken ist jedoch zum einen Jeremy Renner, der als Hawkeye in "Avengers" schon Superheldenluft schnuppern durfte und auch als Supersoldat alles richtig gemacht hat und perfekt auf der Leinwand wirkt. Dass sein Charakter zu einem dumpfen Haudrauf-Typen kastriert wurde, ist die Schuld des Drehbuchs, da kann er wahrlich nichts dafür.

Und acuh die zeitliche Einordnung des Films (wie oben schon erwähnt spielt er zeitgleich mit dem zweiten Bourne-Film) und jede Menge Querverweise auf Jason Bourne und die Handlung der ersten beiden Filme wurde perfekt umgesetzt. Ich LIEBE soetwas. Auch wenn nach über 6 Jahren vermutlich nicht mehr alle die Story des zweiten Films im Kopf haben werden, fand ich es trotzdem eine tolle Idee (und ich vergesse NIE eine Filmstory). Vor allem, wenn rechts und links im Sitz öfters ein "Hä?" zu hören ist oder die Frage "Und wer ist das jetzt schon wieder?" zu hören ist. Auf meine Antwort "Pamela Landy" folgte nur ein weiteres "Hä?" und eine etwas ausführlichere Antwort meinerseits: "CIA-Agentin aus Teil 2" gefolgt von einem fragenden "War die wichtig?". In dem Moment hab ichs bleiben lassen und mich gefreut, dass wenn der Film schon nicht Bourne-like ist, es zumindest emine Sitznachbarin war (<-- na, wer verstehts?)



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