Die folgende Review ist für Leser unter 16 Jahren nicht geeignet!
Vor Jahren schon hat es mit einem kleinen Clown-Fisch auf der Leinwand begonnen, gefolgt von einem prähistorischen Faultier-Mammut-Säbelzahntiger-Team, bis hin zu dem aus einem Zoo ausgebüchsten Löwe-Zebra-Giraffe-Nilpferd-Quartett ... sowohl Pixar als auch Dreamworks haben uns jahrelang mit ihren putzig animierten Tierchen ins Staunen versetzt.
Doch jetzt hat Seth MacFarlane, Schöpfer von "Family Guy", die Zügel in die Hand genommen.
Sein Tier: Ein Teddy-Bär!
Durch ein Weihnachtswunder erwacht Ted, das Geschenk des 10-jährigen Johns. Die beiden verstehen sich auf Anhieb gut und beschließen fortan ihr Leben gemeinsam zu verbringen.
Jede Mutter und jeder Vater hätte wahrscheinlich Tränen in den Augen aufgrund dieser herzzerreisenden Freundschafts-Geschichte ... doch wir wollen eines nciht vergessen: wir sind hier nicht bei Disney!
Und spätestens wenn nach den ersten fünf Minuten klar wird, dass Teds Charakter das genaue Gegenteil seiner Disney-Artgenossen ist, wird klar, dass MacFarlane die Hand an der Feder hatte.
Ted flucht, kifft, lädt Huren zu sich und John in die Wohnung ein ... könnte man sich einen besseren Kumpel vorstellen? In welche Richtung Teds Charakter geht, wird vor allem dann deutlich, wenn er John rät, seiner Freundin zum 4-jährigen Beziehungs-Jubiläum keinen Heiratsantrag zu machen ("sowas mögen Frauen nicht"), sondern ihr lieber einen Arschfick verpassen sollte ("Sie steht drauf ... ehrlich! ... Was würde sich eine Frau mehr wünschen?").
Auch die Situation, bei der Ted mit einer Gruppe Huren (eine reicht ihm nicht) Wahrheit oder Pflicht spielt und dabei eine der freizügigen Mädels auf Johns Teppichboden scheißen lässt, ist nur die Spitze des Gag-Eisbergs.
Auch der sehr komische Kampf zwischen Teddybär Ted und Mann John in einem Hotelzimmer zeigt eindeutig, dass dieser Film dort anfängt, wo andere aufhören (wird doch eine Radioantenne während des Kampfes ... ähem, ich sag einfach mal: zweckentfremdet *g*).
Von den Gags her lässt "Ted" auf jedenfall jeden American Pie wie eine Audienz beim Papst wirken.
Nicht nur vulgäre Sprüche und obszöne Andeutungen, sondern auch treffsichere Gags über dicke Menschen ("Ich hör den Schwabbel rennen ... schade, dass mir die Augen verbunden wurden ... sieht bestimmt saukomisch aus!") und andere "Minderheiten" gesellen sich zu.
Die Story ist zwar komödien-typisch, aber mehr braucht es auch nicht.
Zwei Wehrmutstropfen gibt es jedoch trotzdem.
Zum einen gibt es mehr als eine Hand voll Gags, die auf die in Europa und Deutschland weniger bekannte 80er-Jahre Trash-Kultur der USA abzielen (Wer von euch kennt Flash Gordon?") und deswegen viele Gags hier bei uns wohl nicht so zünden werden. Auch einige Anspielungen auf MacFarlanes erste Schöpfung "Family Guy" sind vorhanden. Zwar tut es dem Film und auch dem Gagfeuerwerk keinen Abbruch, wenn man "Family guy" nicht kennt. Kenner der Serie jedoch werden allerdings öfters schmunzeln.
Zweiter Negativ-Punkt ist Mark Wahlberg als Schauspieler von John. Wahlberg, bekannt durch diverse Kriegs- und Actionfilme wirkt zumindest auf mich Fehl am Platz. Für mich wirkt er zu alt für die Rolle des John und ich kaufe ihm seine romantische Ader nicht ganz ab. Liegt aber vermutlich daran, dass ich ihn eben als schießwütigen Haudrauf kenne statt als romantischen Liebhaber, der veruscht seine Freundin mit Witz und Originalität zu beeindrucken ("Statt sie mal ordentlich durchzuficken!".
Trotzdem ist "Ted" ein lohnender Film, den gesehen haben sollte ... sofern man bei Worten wie Arschfick, Gurke in der Votze etc nciht vor Scham errötet ... aber im Kinosaal ist es ja dunkel.
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