So, endlich hab ich wieder Internet. Hat ja lange genug gedauert. Und bevor sich bei mir jetzt wieder mein Online-Alltag einstellt, will ich erst mal erzählen, was sich die Telekom geleistet hat bzw wie "überaus freundlich" dort mit potenziellen Neukunden umgegangen wird. Den folgenden Text dürft ihr gerne kopieren und in beliebigen Blogs, Foren oder sonst wo im Internet publizieren. Je öffentlicher, desto besser.
Der steinige Weg ins Internet
Ende Januar 2011:
Da ich weiß, dass die Telekom (aus unerfindlichen Gründen) mehrere Wochen braucht, um eine Telefon- und Internetleitung freizuschalten, hab ich dem Telekom-Shop also schon 6 Wochen vor meinem Einzug in meine neue Wohnung einen Besuch abgestattet. Erfreulicherweise lief alles ganz gut. Internet- und Telefon-Flatrate beantragt, gewünschtes Lieferdatum der Geräte auf den 3. März (also einen Tag nach meinem Umzug) angesetzt und auf denselben Tag auch gleich einen Termin mit einem Techniker vereinbart, der im Keller die Leitung schaltet.
1. März 2011:
Die Telekom bucht mir pünktlich die Grundgebühren für den Monat März von meinem Konto ab.
2. März 2011 (Tag 1 ohne Internet):
Am Abend in meine neue Wohnung gezogen und somit den ersten Abend seit Jahren ohne Internet verbracht. Aber am nächsten Tag sollte ja alles ankommen und auch funktionieren.
3. März 2011 (Tag 2 ohne Internet):
Pünktlich um 9 Uhr morgens klingelt der nette Herr von DHL und überreicht mir ein großes Paket von der Telekom. Im Innern befindet sich der Router und das bestellte Telefon. Merkwürdigerweise fehlen meine Zugangsdaten. Hab mir aber noch keine großen Sorgen gemacht, da die Telekom diese oftmals separat vom Router verschickt – aus Sicherheitsgründen.
Kaum 1 Stunde nach Paketempfang klingelt auch schon der Techniker von der Telekom an der Tür. Ohne größere Probleme klippt er im Keller ein paar Kabel um und schraubt mir meine TAE-Bos in der Wohnung an die Leitungen. Auf meine Nachfrage, wann meine Zugangsdaten kämen, meinte er, dass die normalerweise dem Router beiliegen (den ich ja am morgen schon bekommen hab).
Naja, ich gedulde mich noch etwas und geb der Telekom noch ein paar Tage Zeit.
5. März 2011 (Tag 4 ohne Internet):
Nachdem meine Zugangsdaten nun schon seit 2 Tagen überfällig sind, rufe ich beim Kundenservice der Telekom an. Dort wird mir (so wie der Techniker mir schon mitgeteilt hatte) gesagt, dass die Zugangsdaten dem Router-Paket beiliegen müssten. Nach erneutem Nachschauen im Karton teilte ich dem Kundenservice mit, dass die Daten defintiv nicht dabei waren. Freundlich endschuldigt man sich bei mir (toll, da hab ich eh nix davon) und versichert mir, dass man mir die Zugangsdaten bis spätestens in 3 Tagen nachschicken wird.
7. März 2011 (Tag 6 ohne Internet):
Heute waren die Zugangsdaten im Briefkasten – endlich.
Nachdem ich gestern schon den Router und das Telefon angeschlossen und nahezu vollständig konfiguriert hatte, brauchte ich jetzt also nur noch meine Zugangsdaten einzugeben und konnte dann (mit 5 Tagen Verspätung) endlich wieder telefonieren und im Internet surfen.
Der Router akzeptiert meine Zugangsdaten, kann aber aus einem mir unbekannten Grund keine Online-Verbindung herstellen. Auch nach einer erneuten Konfiguration und einer Kontrolle der Zugangsdaten zeigt mir der Router zwar seine Netz-Synchronität an, aber vom Online-sein fehlt jede spur.
Also ein weiterer Anruf beim Kundenservice der Telekom, um nachzufragen, ob die Leitung überhaupt schon freigeschaltet ist. Dies wird bestätigt. Bleibt also die Frage, wieso mein Router zwar Synchron ist, jedoch nicht online gehen kann. Nach etwa 15 Minuten in der Warteschleife wurde ich mit dem technischen Service verbunden. Dieser versuchte natürlich zuerst herauszufinden, ob ich den Router falsch angeschlossen hab oder mir bei der Konfiguration ein Fehler unterlaufen ist. Alle, die mich kennen, wissen, dass ich mich mit PCs und dergleichen auskenne und dass das auch nciht das erste WLAN-Netzwerk ist, das ich einrichte. Nachdem ich dies auch dem Typen am anderen Ende der Leitung klar gemaxcht hatte, stellte dieser nach einer Leitungs-Kontrolle fest, dass der Techniker, der vor ein paar Tagen bei mir war, die Leitung im Keller falsch gesteckt hatte.
Man versicherte mir, dass sich am nächsten Tag jemand bei mir melden würde, zwecks einer erneuten Terminvereinbarung, um das Problem zu beheben.
8. März 2011 (Tag 7 ohne Internet):
Nachdem ich abends um 19 Uhr immer noch keinen Rückruf der Telekom erhalten hatte, rufe ich zum dritten mal beim Kundenservice an und verlange einen Techniker. Erneut wird mir gesagt, dass sich im Laufe des nächsten Tages jemand bei mir emlden wird.
9. März 2011 (Tag 8 ohne Internet):
Wie schon am Tag zuvor hat sich bis 21 Uhr immer noch niemand von der Telekom bei mir gemeldet. Ich wiederstehe allerdings dem Drang, schon wieder beim Kundenservice anzurufen und beschließe, morgen Mittag persönlich im Telekom-Shop vorbei zu schauen.
10. März 2011 (Tag 9 ohne Internet):
Mittags gegen 13 Uhr betrete ich den Telekom-Shop. Passenderweise flimmert über einen der großen Werbemonitore gerade ein Werbevideo über das neue Telekom-Basis-Paket für Handys, mit dem Untertitel "Um unsere Kunden noch mehr zu integrieren"! Kunden noch mehr integrieren? Ich wäre froh darüber, wenn ich überhaupt erst mal nur integriert werden würde. Nachdem ich der nächsten freien Beraterin meine Meinung über die Inkompetenz und offenbare Unwichtigkeit der Kunden für die Telekom gesagt hatte, und dann mein Problem geschildert hatte, wurde mir mitgeteilt, dass gestern ein Techniker versucht hatte, mich zu erreichen. Nach genauerem Nachfragen erfuhr ich, dass er mich über das Festnetz-telefon anrufen wollte. Was sind denn für deppen bei der Telekom? Er sollte ja schließlich kommen, weil das Telefon und Internet noch nciht funktioniert. Wieso versucht diese pinke Drecks-Gesellschaft mich dann über meine Festnetz-Nummer zu erreichen? Wohlgemerkt, nachdem ich dem Kundenservice zweimal meine Handynummer hinterlassen habe; beim zweiten mal sogar mit der Aussage, dass ich momentan NUR über diese Handynummer erreichbar wäre.
Die Beraterin hörte sich meine Beschwerden an, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Mein Puls war mittlerweile nicht mehr auf 180, sondern hat bereits die 1000 weit überschritten. Zu allem Überfluss meinte die Beraterin noch, dass sich frühestens in einer Woche ein Techniker um mein Problem kümmern könne. Na super!
Nach meiner Aussage, in einer Woche bräuchte ich keinen Telekom-Techniker mehr, weil sich dann die Konkurrenz (O², Vodafone oder KabelBW) bereits um das Problem gekümmert hätten, lenkte die Beraterin doch sehr schnell ein und meinte, ich sollte zumindest noch bis Montag auf einen Rückruf des Technikers warten. Sie selbst rief sogleich dort an und schilderte die Dringlichkeit meines Problems (und auch, dass ich ein sehr verägerte Kunde wäre – eigentlich auch verständlich, oder?).
Während ich erneut nicht gerade leise die Fähigkeiten der Telekom-Mitarbeiter und auch deren Kundenservice anzweifelte, verließ eine weitere Kundin, die auf einen freien Berater wartete, den Shop. Ich hoffe, ich habe die Telekom um diese Kundin gebracht … wäre zumindest eine kleine Genugtuung.
Als ich dann auch noch auf die bereits von meinem Konto abgebuchten Grundgebühren zu sprechen kam, lenkte die Beraterin überraschenderweise schnell ein. Nach einem kurzen Gespräch mit der Filial-Leiterin zeigte sie sich sehr kulant und gab mir eine schriftliche Bestätigung, dass die Telekom mir als Trost die Flatrate-Grundgebühren der ersten 3 Monate erlassen würde.
11. März 2011 (Tag 10 ohne Internet):
Seit fast 2 Wochen sollte ich jetzt schon Telefon und Internet haben. Ich hatte mich schon darauf eingestellt, heute nach der Arbeit in den KabelBW-Shop zu gehen, da ich vor Montag auch nicht mit einem Rückruf der Telekom rechnete. Doch um 9 Uhr morgens klingelte schon mein Handy und ein Telekom-Techniker meinte, er könnte in einer Stunde bei mir sein und mein Problem beheben.
Na, da sagte ich nicht nein. Schnell mit meinem Chef gesprochen, dass ich kurz für ne Stunde nach Hause müsste und ab gings. Ich war gerade mal 10 Minuten daheim, als auch schon der Techniker an der Tür klingelte (zum Glück wars ein anderer als der von letzter Woche). Im Keller am Hauptschaltkasten fand er die falsch verbundene Leitung sofort und behob das Problem. In meiner Wohnung wartete er auch geduldig, bis die Verbindung getestet hatte … und siehe da: ich war online!!! … ENDLICH!!!!!
Nachdem die Telekom mir nun die nächsten 3 Monate kostenlos Internet und Telefon zur Verfügung stellt, werde ich das natürlich nutzen. In 3 Monaten werde ich aber auf jedenfall zu KabelBW wechseln. Denn die Telekom bekommt keinen einzigen Cent mehr von mir!
Fazit:
- 10 Tage verspätet Internet und Telefon
- insgesamt 4 Stunden und 37 Minuten Telefongespräch mit dem Kundenservice
- mindestens 2 Stunden im Telekom-Shop „vergeudet“
- 10 Minuten ruhiges Ein- und Ausatmen vor dem Telekom-Shop, um den Puls zu beruhigen, damit ich nicht in Versuchung gerate, den Shop mit einer Waffe zu betreten
- über eine Woche Dauerstress, stundenlanges Warten auf einen Rückruf und unzählige verplemperte Zeit, die ich im Internet besser hätte nutzen können
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen